Monatsarchive: April 2011

Grösste Sommerkampagne von Schweiz Tourismus

Schweiz Tourismus lanciert die weitaus grösste Sommerkampagne aller Zeiten – und baut seine Social-Media-Aktivitäten deutlich aus.

Der starke Schweizer Franken sowie die Spätfolgen der Krisen bremsen die Reiselust. Die Ausgangslage fordert den Schweizer Tourismus. Zusammen mit den Tourismusregionen plant Schweiz Tourismus die grösste Sommerkampagne aller Zeiten und lässt sich dies was kosten – 48 Millionen Franken werden investiert.

Besonders erwähnenswert: Auch die Online-Präsenz wird mit einem neuen Webauftritt ab dem 3. Mai deutlich ausgebaut und zum ersten Mal lanciert Schweiz Tourismus eine reine Social-Media-Kampagne mit einem interaktiven Wettbewerb.

Mehr erfahren unter swissinfo.ch


„Die Nominierten machen einen guten Job“

Dr. Andreas Liebrich unterrichtet an der Hochschule Luzern am Institut für Tourismuswirtschaft ITW und an der höheren Fachschule für Tourismus HFT. Er ist ein ausgewiesener Kenner des Web 2.0 in der Tourismusbranche und dient beim GLOBONET eTourism-Award als Beirat.

Sie unterrichten E-Tourism an der Hochschule Luzern. Welche Rolle spielen die elektronischen Kanäle in der Tourismusbranche heute?

Eine ganz grosse. Über 80% der Reisenden nutzen das Internet mindestens einmal für ihre Reiseplanung und über 40% der Schweizer buchen bereits online.

Welche Kriterien sind massgebend für die Einschätzung eines Social-Media-Auftritts?

Es geht bei Social Media stark um Engagement. Die Herausforderung ist hierbei, mit Kreativität und ansprechenden Themen eine Interaktion mit (potenziellen) Gästen zu starten und aufrecht zu erhalten. Da sich sehr viele Personen über ihre Reisen austauschen, eignet sich Social Media sehr gut als Kommunikationskanal im Tourismus.

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Dr. Andreas Liebrich

Facebook wird bei der Bewertung des GLOBONET eTourism-Awards ein besonderes Gewicht verliehen. Kann man das Potenzial von Facebook für die Tourismusdestinationen bemessen?

Bei Facebook gibt es auf jeden Fall viel Potenzial, da jede Destination viele Fans hat. Selbstverständlich sind noch nicht alle Fans des entsprechenden Facebook-Auftritts, aber Fans mittels Facebook auf dem Laufenden zu halten ist sehr günstig und hat überdies einen jugendlichen Anstrich.

Gibt es erfolgreiche Beispiele?

Ja, auf jeden Fall machen die Nominierten alle auf ihre Art einen guten Job. Erfreulich ist, dass viele der untersuchten Organisationen innerhalb der letzten 1.5 Jahre sehr viel gemacht haben und professionell auftreten. In der Schweiz gibt es innerhalb des Tourismus weitere gute Beispiele, welche nicht gewertet wurden. Beispiele dafür sind Schweiz Tourismus oder auch die SWISS International Airline.

Auch Social Networking bedarf vieler Ressourcen. Was sagen Sie zu dem Argument, dass der Nutzen die Kosten für einen Social-Media-Auftritt nicht aufwiegt?

Eine „Fanbase“ aufzubauen ist eine Investition. Es ist vergleichbar mit dem Aufbau einer Datenbank mit E-Mail-Adressen von Interessierten. Hat man einmal eine Fanbase, kann man die Fans mit kurzen, schnellen Nachrichten zugeneigte Personen (eben Fans) emotional binden und die Destination immer wieder in Erinnerung rufen.

Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Wie buchen wir in 10 bis 20 Jahren unsere Ferien?

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Online-Kanäle holen auf

Social Media ist in der Tourismusbranche angekommen, keine Frage. Bereits über die Hälfte der Hotel-Buchungen wird via elektronische Kanäle getätigt.

Laut einer Studie der HES-SO Wallis, Institut für Tourismus (ITO), haben die hoteleigenen Buchungskanäle wie Telefon, Fax, Walk-ins, E-Mail, Formulare mit einem Anteil von über 70 Prozent noch die Nase vorn. Doch während diese Kanäle rückläufig sind, holen Online-Buchungen enorm auf. Mit 20 Prozent kamen die Echtzeitbuchungen (Online-Verfügbarkeitsprüfung samt Buchung) auf ein recht gutes Ergebnis.

Doch online ist nicht gleich online, denn Buchungsportale sind sehr viel beliebter als die Hotel-Websites. Nur 4.9% der Buchungen laufen direkt über die Website, 13.6 % werden über Online-Reiseplattformen abgewickelt.

Buchungskanäle Hotellerie

Distributionskanäle in der Hotellerie 2002 - 2010 (Quelle: HES-SO/Grafik rwo, rg)

850 Mio. online erwirtschaftet

2010 seien in der Hotelbranche geschätzte 850 Mio. Franken über Online-Vertriebswege erwirtschaftet worden, dabei flossen Kommissionszahlungen an Online-Reisemittler in Höhe von fast 90 Mio. Franken. Schon dieses Beispiel aus der Hotellerie zeigt, wie wichtig die Online-Vertriebswege geworden sind und dass eine Website auf dem neusten Stand allein die Konversionsrate nicht steigert.

Über 60 Prozent der Deutschen lassen sich von Bewertungen bei Urlaubsentscheidungen beeinflussen, wie sie auf Buchungsportalen wie trivago.de, hrs.de, booking.com, hotel.com erscheinen. Nutzer vergleichen die Angebote auf mehreren Portalen, lesen Bewertungen und möchten in jedem Fall konsistente Informationen erhalten. Auftritt und Angebot sollten ein einheitliches Bild ergeben, um den potenziellen Kunden nicht zu verunsichern. Denn schon das kann entscheidend sein.

Kontrolle dank sofortiger Interaktion

Zwei Drittel der Schweizer Internetuser sowie der Untenehmen sind bereits in Social Networks und Communities aktiv. Mit einem eigenen Social-Media-Auftritt kann die Interaktion mit dem Kunden besser gesteuert werden, da hier sofort interagiert werden kann. Hinzu kommen die positiven Effekte für das Ranking bei den Suchmaschinen: Je häufiger das Unternehmen gut bewertet wird, desto besser für den Ruf der Website, denn auch das wird von Google registriert.

Unsere Nominierten acht Nominierten für den GLOBONET eTourism-Award sind Beispiele für erfolgreiches Social-Media-Marketing.

 


Dr.rer.oec. Michael Fux

(Jahrgang 1978)
Michael Fux arbeitet als Dozent und Projektleiter an der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) Wallis in Siders. Dabei ist einer der Schwerpunkte im Unterricht das Thema „Onlinemarketing“. Bei Forschungs- und Beratungsprojekten am Institut für Tourismus beschäftigt er sich mit der Nutzung neuer Medien und Technologien in Marketing-, Verkauf- und Serviceprozessen bei touristischen Leistungsträgern. Zuvor war er Geschäftsführer des Technologiezentrums Wirtschaftsinformatik (TEWI) in Brig und wissenschaftlicher Assistent am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern. Im Rahmen seiner Doktorarbeit befasste er sich mit der kooperativen Nutzung von CRM-Systemen in Tourismus-destinationen.


Roger Isenring

Ist Gründer, Inhaber und Geschäftsführer des bestens positionierten Unternehmens GLOBONET GmbH in Wil. Seit einem knappen Jahrzehnt ist er höchst erfolgreich im Online-Marketing tätig mit Spezialisierung auf Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenwerbung (SEA) sowie auf Optimierungen für das Social Web.

Zusätzlich bietet die innovative Firma ihren Kunden umfängliche Webservices-Lösungen wie Hosting, CMS und Webdesign an. Über 4500 gelungene Projekte machen GLOBONET zum Schweizer Marktführer im Suchmaschinenmarketing. Dabei reicht das Portfolio vom regionalen Kleinstunternehmen bis hin zum globalen Grosskonzern.
Roger Isenring beschäftigt in Wil und Zürich über 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Melanie Huber

Ist am 10.03.1988 in Deutschland geboren und seit ihrem vierten Lebensjahr in Spanien aufgewachsen. Nach ihrem Abitur absolvierte sie erfolgreich einen Bachelor in Tourismus auf Teneriffa. Im Rahmen des EU-Programms “Erasmus for Young Entrepreneurs” ging sie für ein halbes Jahr nach Deutschland, wo sie ein Praktikum im Online-Marketing in Lüneburg bei Hamburg annahm.

Während ihrer Tätigkeit sammelte sie hauptsächlich Erfahrungen in der Suchmaschinenoptimierung und im Suchmaschinenmarketing. Zudem wirkte sie bei den Analysen und der Erstellung von Konzepten zur Optimierung von Websites in Bezug auf Googles Richtlinien mit. Schon hier entdeckte sie ihre Begeisterung für Social Media. Im September 2010 zog sie nach Luzern und begann ihr Masterstudium in Business Administration mit Schwerpunkt Tourismus. Zu ihren Hobbys gehören Padel, Tanz und Reisen.


Anne Schubert

Geboren am 14.09.1987 in Potsdam, Deutschland, absolvierte nach ihrem Abitur ein vierjähriges Bachelorstudium im internationalen Studiengang „Sprachen und Wirtschaft“ an der Fachhochschule Köln. In dieser Zeit studierte sie während zwei Jahren in Köln auch ein Jahr an der spanischen Universität Granada und ein Jahr an der französischen Universität Aix-en-Provence. Im Jahr 2010 schloss sie das Studium mit dem dreifachen Bachelor of Arts für Deutschland, Spanien und Frankreich ab.
Nach zwei Auslandspraktika im Tourismus- und Wirtschaftsbereich während ihres Studiums entschied sie sich den Master of Science in Business Administration mit Schwerpunkt Tourismus an der Hochschule Luzern anzuschliessen. In ihrer Freizeit spielt sie Violine in einem Orchester und begeistert sich ausserdem für Sport und Reisen.


Kai Camenzind

Ist Studierender der Hochschule Luzern mit Wirtschaft im Masterstudium. Neben dem Studium arbeitet er bei einer Grossbank und war bis vor kurzem für den neuen Intranetauftritt seiner Abteilung mitverantwortlich.

In der Freizeit sind Tischtennis und spazieren gehen mit dem Hund die Hauptbeschäftigungen des Masterstudenten. Als langjähriges Mitglied bei YouTube, kennt sich Herr Camenzind bestens mit den Funktionalitäten und den Trends auf dem Videoportal aus.


Benjamin Meier

Geboren am 25.08.1984 in New Delhi, Indien, hat nach der obligatorischen Schule die Lehre zum eidg. Dipl. Informatiker besucht und abgeschlossen. Anschliessend hat er sich entschieden, die Branche zu wechseln und International Management an der ZHAW zu studieren.

Nach einem Abstecher in die Arbeitswelt hat er sich letztes Jahr entschieden, den Master in Business Development & Promotion an der HSLU zu absolvieren. Während seiner Studienzeit an der ZHAW war er in der Projektleitung zur Gründung der Stellenplattform www.mini-jobs.ch und somit mitverantwortlich für das Erstellen des Marketingkonzepts und der Positionierung der Marke. Dabei konnte er wertvolle Erfahrung im Bereich Guerilla- und Social-Media-Marketing sammeln.
Zu seinen Hobbys gehören Taekwondo, backpacking, Ski fahren und die Suche nach den kreativsten YouTube-Videos.


Simone Leitner

Ist stellvertretende Chefredaktorin der htr hotel revue. Die hotel revue steht für gewissenhaften, lebendigen und unabhängigen Journalismus. Sie ist Themenführerin für die Schweizer Hotellerie, die Gastronomie und den Tourismus. In der elektronischen Distributionsform E-Paper findet die htr auch im Ausland vermehrt Anerkennung und wird als führende Branchenzeitung geschätzt. In den letzten drei Jahren hat Simone Leitner in der Fachzeitung regelmässig zu den Themen Web 2.0, Online-Distribution und Social Media publiziert.